Nun ist das neue Jahr – Jahrzehnt – schon ein paar Tage alt und ich will meine kleine Lese-Challenge noch zu Ende bringen. Im Dezember habe ich „Dieser weite Weg“ von Isabel Allende gelesen. Lang ist es her, dass ich „Das Geisterhaus“ und „Paula“ gelesen habe. Damals hat mich Allende inspiriert, weitere „politische“ Romane über Südamerika zu lesen, wie „Die Zeit der Schmetterlinge“ von Julia Alvarez und „Das Fest des Ziegenbocks“ von Mario Vargas Llosa. Jetzt hatte ich lange nichts mehr in diese Richtung auf dem Bücherstapel. Nach einer Lesung ihres neuesten Romans im Oktober in Berlin musste ich jedoch das ganze Buch lesen.

„Dieser weite Weg“ von Isabel Allende beginnt im spanischen Bürgerkrieg, der Victor Dalmau zur Flucht nach Frankreich und schließlich nach Chile zwingt. An seiner Seite ist die schwangere Frau seines gefallenen Bruders Roser. Um gemeinsam auf das von Pablo Neruda organisierte Flüchtlingsschiff zu dürfen, heiraten die zwei kurzerhand. In Chile fassen sie nach einiger Zeit Fuß als Arzt und Pianistin bis ein weiterer Schicksalsschlag sie ereilt, der die Liebesgeschichte allerdings vollkommen macht.

Isabel Allende beschreibt packend die Schrecken und Grausamkeiten des spanischen Bürgerkriegs und der Flucht. Der Widerstand und die Vorbehalte der Franzosen und später der chilenischen Bevölkerung gegen den „Flüchtlingsstrom“ lässt Parallelen zur heutigen Zeit zu. Die Einwanderer haben jedoch einen äußerst positiven Einfluss auf Chile – was als wichtige Botschaft des Romans herausgehoben wird.

Daneben ist es vor allem eine Liebesgeschichte, die viele Hürde und Hemmnisse hat.

Im ganzen ein schöner Lesegenuss, der das Jahr 2019 abgeschlossen hat.

Lese-Jahresrückblick

Meinen im Januar gesetzten Vorsatz, wieder mehr zu lesen und hier jeden Monat ein Buch vorzustellen, wurde also erfüllt. Ich habe sogar noch darüber hinaus Bücher gelesen, die hier nicht beschrieben wurden. Und dabei habe ich so viele interessante Romane kennengelernt. Hier nochmal eine Übersicht:

Januar: Katharina Adler: Ida
Februar: Dörte Hansen: Altes Land
März: Natascha Wodin: Irgendwo in diesem Dunkel
April: Karen Duve: Fräulein Nettes kurzer Sommer
Mai: Marion Brasch: Lieber woanders
Juni: Brigitte Reimann: Post vom schwarzen Schaf. Geschwisterbriefe
Juli: Pierre Lemaitre: Die Farben des Feuers
August: Lucy Fricke: Töchter und Libby Page: Im Freibad
September: Maja Lunde: Die Geschichte der Bienen
Oktober: Elif Shafak: Unerhörte Stimmen
November: Juli Zeh: Neujahr
Dezember: Isabel Allende: Dieser weite Weg

Was auffällt, ist, dass es bis auf einen Autor alle Romane von Schriftstellerinnen waren, die meistens auch von Frauen handeln. Eine eindeutige Vorliebe meinerseits.

Im neuen Jahr möchte ich natürlich weiterhin lesen, aber nicht mehr so regelmäßig hier vorstellen. Mich wieder mehr auf kultur-touristische Dinge konzentrieren. Damit also auf in ein neues Jahr.

Isabel Allende Dieser weite Weg
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